Mucki II – Webseite 2006

Der zweite Tag …

Von der Nacht habe ich absolut nichts mitbekommen. Ich habe bis morgens tief und fest durchgeschlafen. Als ich vorsichtig ein Auge geöffnet hatte wurde mir einiges wieder klar. Hier war keine Pappkiste und die Umgebung sah auch völlig anders aus. Ertmal vorsichtig unter dem Bett rauspirschen und strecken. Die übliche Prozedur, Katzenbuckel, Pfoten vorne, Pfoten hinten und einmal kräftig gähnen. Als nächstes schoss mir ein Schreck durch alle Glieder, was war das für ein Geräusch? Schnell auf den kleinen Schrank und mal nachsehen was da so tönt. Ah ja, das Geräusch kam aus Petri meinem Herrchen. Erst CHHHRRRRRRRRR und dann Pfffffftttttt. Moni, mein Frauchen, lag ganz still nebendran. Beste Aussichten, wenn das Nacht für Nacht so weiter geht, kann das heiter werden. Also, dachte ich mir, nutze die frühe Stunde und den guten Schlaf der Dosenöffner und verschaff dir mal einen Überblick.

Mit Erstaunen stellte ich fest, dass es hier keinerlei Türen gab welche mich an meinen Erkundungen hinderten. Der grosse Raum mit dem Fachwerk musste das Wohnzimmer sein. Couch, Sessel und die Kiste die gestern Abend so flimmernde Bilder gemacht hat. Ob ich es schaffe auf den Tisch zu springen? Klar funktionierte prima. Von hier oben hat man gleich einen viel besseren Blick. Da vorn das muss das Esszimmer sein. Man haben die viele Tische hier. Erstmal wieder runter und alles genauestens markieren. Man weiss ja nie wer noch kommt. Ein Stuhlbein von jedem Stuhl sollte genügen. Da vorn gehts zur Küche, auch keine Tür dran. Das ist ein Fehler liebe Menschlein, lasst niemals die Küche offen! Aber was soll ich sagen, nix zum beissen zu sehen.

Klack, oh oh es geht los … da ist jemand wach geworden. Petri konnte es nicht sein, das Chhhhrrrr und Pffffttt war noch zu hören. Mein neues Frauchen kam um die Ecke und zack lag ich in ihrem Arm. Gar kein schlechtes Gefühl, besser gesagt es war ein sehr angenehmes warmes Gefühl in ihrem Arm. Als sie dann mit dem Finger meinen Hals gestreichelt hat, war das Schnurren einfach nicht mehr zu unterdrücken. Nun konnte ich meine neue Heimat von oben sehen. Sie ging mit mir auf dem Arm einmal durch die gesamte Wohnung. Zum Schluss standen wir wieder im Schlafzimmer und da bekam ich meinen ersten Auftrag. Agent Muckl sollte Petri wecken, ehrlich gesagt war ich mir nicht sicher ob ich das wirklich will. Also runter vom Arm rauf auf Petri zweimal treteln und dann nix wie weg. Im Wohnzimmer geduckt sitzend hörte ich meinen Erfolg. Kein Chhhhhrrr mehr stattdessen ein lautes Gähnen und anschließend das Klacken der Badezimmertür. Wieder in der Küche angekommen, sah ich mein Frauchen mit den silbernen Näpfen. Ah ja nun kommen wir zu den wirklich wichtigen Sachen des Lebens nämlich Happa. Es roch richtig gut und weil ich es kaum erwarten konnte und wirklich Hunger wie ein Wolf hatte, begann ich die Katzen Tonleiter rauf und runter zu singen. Das Futter war köstlich und ich wurde spontan wieder müde. Nach ein paar Streicheleinheiten brachte mich Frauchen zu einem Kratzbaum mit Aussicht. Unter mir die Heizung mit schöner molliger Wärme und vor mir die grosse weite Welt. Der Kratzbaum steht direkt am Fenster. Langsam einnickend spürte ich mit einem Mal eine Hand und hörte ein tiefe Stimme. Petri kam mich am Kratzbaum begrüßen und der kann fast genauso gut kraulen wie mein Frauchen. Schnurrend fiel ich langsam in einen schönen, entspannenden Vormittagsschlaf. Der Nachmittag verging wie im Flug mit vielen Spielen und einer unausprechlich grossen Anzahl von Fellmäusen. Wenn ihr mal ne Fellmaus für euren Liebling braucht, schaut einfach kurz vorbei und sucht Euch eine aus. Ich habe Myriarden in allen Farben und Formen. Am liebsten mag ich die kleinen die Rappelmäuse. Meine Lieblingsmaus ist allerdings die Gelbe weiche, leider fliegt sie nicht so weit. Macht aber nix, ich muss sie ja nicht werfen 😉

Gegen Abend, als es dunkel wurde, stand ich wieder vor dem selben Problem. Keine Pappkiste, wo soll ich schlafen? Petri und Moni sind ins Schlafzimmer in ihr Bett gewandert. Da muss es doch auch ein Plätzchen für mich geben. Und siehe da über Ihren Köpfen lag eine schöne weiche Decke auf der ich mich niederlassen konnte. Diesen Platz werde ich wohl nie mehr aufgeben, ganz nah bei meinen Dosenöffnern. Vielleicht wird Petri ja irgendwann mal diese Schnarcherei los. Aber wie sagt die Maus: „Das macht aber nix, denn man gewöhnt sich an alles“. Traumhaft ist es morgens bei den Beiden aufzuwachen. Sobald sich einer bewegt, wende ich meine Muckl auf den Buckl Strategie an und lass mir erstmal fünf Minuten den Bauch kraulen. Tja so ist das Leben als Stubenkater, garnicht so schlecht bisher oder? Das Leben hat aber auch nicht so tolle Seiten. Mehr dazu erfahrt Ihr demnächst in „Der Sturz“.